Biografie von Ján Apponyi

Darstellung der Erscheinung von der heiligen Katharina von Alexandrien an Ján Aponyi aus dem Jahr 1618.

Übersetzung der Biografie von Ján Apponyi, dem die heilige Katharina an dem Standort des Klosters erschienen ist, nach der historischen Quelle aus dem Jahr 1768.

In der Einsiedelei, benannt nach der heiligen Katharina, inmitten des Waldes, wo Bäume hoch in den Himmel wachsen, auf einem schönen Ort, den der Schöpfer selbst wohl für ein Klosterstandort auserwählt hatte, dort ist die heilige Jungfrau Katharina einem Bürger von Dechtice erschienen, als dieser dort betete (Dechtice ist eine kleine Gemeinde in Komitat Pressburg, zu der der Ort  Katarínka gehört). Die Jungfrau gab ihm – der Legende nach – die Gedanke ein, eine Kapelle an diesem Ort aufzubauen. Sie sagte auch das voraus, dass dieser Ort einst von vielen Gläubigen besucht wird.

 

Nachdem der Bericht über diese Ereignissen sich verbreitet hatte, bauteten die Bewohner von Dechtice hier aus eigenen Mitteln eine Holzkapelle.  Als diese fertig war, kamen viele Gläubige aus der ganzen Umgebung hier in Gruppen von großer Zahl, besonders am Ostermontag und Heiligergeist-Montag.

Unter diesen war auch ein Mann namens Ján, der dem ansehnlichen Geschlecht Apponyi entstammte. Der Bursche, die Heiligkeit dieses Orts sehend, entschloss sich unter der Führung des Heiligen Geistes, dass er hier als Eremit zu leben beginnt. Bald danach verabschiedete er sich von der Gnade seines Elternhauses und  ließ sich in einer Höhle in der Nähe der Holzkapelle auf diesem Berg nieder. Hier ist ihm als einem gottesfürchtigen Dechticer die heilige Katharina erschienen, als er in seiner Höhle betete. Heute schließt die Kirchenapsis diese Höhle um und die Erscheinung fand auf der linken Seite des Hauptaltars statt. Der Bursche lebte in seiner Einsiedelei ein ganzes Jahr lang, fortsetzend in sienen Betrachtungen in Einsamkeit. Im Verlauf dieser Zeit versuchten seine Freunde und Verwandte ihn in das Elternhaus zurück zu bringen – mal mit Drohung, mal mit Bitte bemühten sie sich, ihn zu überreden, mit der wilden Lebenweise, die seiner erhabenen Herkunft nicht würdig ist, Schluss zu machen. Aber als der junge Eremit mit einem unbeugsamen Geist all dem widerstand, verschleppten sie ihm gewaltsam zurück in sein Elternhaus. In der ersten Nacht starb er leise. (Schon auf dem Weg schluchzte und seufzte er den Wunsch, lieber zu sterben als sich von der Dienst an Gott, dem er sich ganz und gar hingab, zu trennen oder sich von weltlicher Schönheit verführen uz lassen).

Nach seinem Weggehen besuchten die Menschen noch eifriger nicht nur die Kapelle, sondern auch die Höhle, in der die heilige Katharina erschienen ist.

Teils aus dem Erzählen der Anderen, teils aus der eigenen Erfahrung erfuhr diese Fakten der Graf Kristof Erdödy, Herr dieses Herrenguts,  und zusammen mit seiner geliebten Frau Anna Maria Ungnad ließ er für die Kleinen Brüder unserer marianischen Provinz ein Kloster bauen und bald brachte er die Ordensbruder dort im Jahre 1618…“

Kósa Jenő – Ordensgeschichte aus Manuskript. 1768. Sümeg, S.486 ff.

 

Hinter dem Hauptaltar der Kirche der heiligen Katharina von Alexandrien an der Grenzen der Gemeinde Naháč in Komitat Pressburg befand sich eine Höhle. In dieser führte einer Legende nach der junge Baron Jan Apponyi Eremitenleben. Hier erschien dem jungen Eremiten, wie das Volk es glaubt, die Martyrerin heilige Katharina und sagte zu ihm, dass dort Kirche zu ihrer Ehre aufgebaut werden sollte.

Man sagt auch, dass viele Kranken in der Höhle und in der Kirche geheilt wurden. Einmal schneite es sehr viel und die Brüder konnten das Kloster nicht verlassen. Plötzlich erschien eine Frau mit Korb voll von Brot und gab den Mönchem Almosen. Als sie sich bei ihr bedanken wollten, war sie weg. Es war die heilige Katharina selbst.

Nagy Béni: Förderer der Franziskanner Pavol Eszterházy (Eszterházy Pál nádor a ferencesek jótevoje). Eger, 1903, S. 26.
Pámer László: Über die wenig bekannten Eremiten (Kevésbé ismert remetékrol), časopis Katholikus Szemle, 1909, S. 53.

 

Über den Eremiten Ján Apponyi hat Schuljugend aus dem Jesuitengymnasium ein Jesuitendrama in Košice  (1763) und in Budín (1767)  aufgegührt.“

Takács József: Jesuitendrama (Jezuitská školská dráma), Budapest 1937. II.  118, 125.

 


Übersetzung der historischen Texten ins Slowakische: František Mészároš (c) 1999